Confronting Hostile Terrains
19/08/21 — 11/09/21
Galerie, 2. OG
Fotos: Sarah Hildebrand und zVg
Ein Ausstellungsprojekt des Instituts für Sozialanthropologie der Universität Bern im Kornhausforum Bern.
„Confronting Hostile Terrains“ ist eine Hommage an Menschen, die gestorben sind beim Versuch internationale Grenzen zu überqueren, und an Menschen, die in Asyl- und Ausschaffungszentren festgehalten werden und einer ungewissen Zukunft entgegenblicken.
Die Ausstellung ist eine Kritik an der zeitgenössischen Migrations- und Grenzpolitik, die einige Menschen systematisch von politischer, sozialer und wirtschaftlicher Teilhabe ausschliesst. Mit vier Installationen erkundet „Confronting Hostile Terrains“ dringende Fragen der Erinnerung und Verantwortung und schliesst sich dem Ruf nach einem würdigen Leben für alle an.
Flüchtende und migrierende Menschen werden als „Bedrohung“ für die Sicherheit, das Wertesystem und die „Kultur“ einer imaginierten Nation dargestellt. Mauern werden gebaut, Zäune errichtet, Militär- und Überwachungstechnologien auf See und an Land eingesetzt, um Menschen aus dem Globalen Süden daran zu hindern, in wohlhabendere und stabilere Staaten zu reisen. Zudem werden Menschen systematisch von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen und müssen oft jahrelang in einem Schwebezustand verharren, bis sie Asyl bekommen oder doch ausgeschafft werden.
Die Ausstellung „Confronting Hostile Terrains“ widmet sich diesen dringenden ethischen und politischen Fragen unserer Zeit.
Mittels drei verschiedener Projekte konfrontiert die Ausstellung feindliche Migrations- und Grenzpolitiken und geht der Frage nach unserer Verantwortung nach. Dabei wird sowohl den Toten nachgespürt als auch gezeigt, wie Menschen ihr Leben aktiv verändern und handlungsfähig bleiben.
„Hostile Terrain 94“ ist eine partizipative Wanderausstellung, die sich jenen Menschen widmet, die beim Versuch die Wüste zwischen Mexiko und den USA zu durchqueren, gestorben sind. Die Ausstellung wurde vom „Undocumented Migration Project“ an der University California Los Angeles unter der Leitung des Anthropologen und MacArthur Fellow Jason De León entwickelt.
www.undocumentedmigrationproject.org
„Wasser“ und „We are the people of the sea“sind zwei Installationen der Künstlerin Sarah Hildebrand, die den Spuren der Menschen nachgeht, die beim Versuch über das Mittelmeer nach Westeuropa zu kommen, sterben oder verschwinden. Wasser ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Fotografin Sarah Hildebrand und der Sozialanthropologin Gerhild Perl, Universität Bern.
Living in Direct Provision ist eine Serie von Fotofilmen basierend auf der Zusammenarbeit mit asylsuchenden und geflüchteten Menschen, die im irischen Asylsystem leben. Unter der Regie der visuellen Anthropologin Darcy Alexandra,Universität Bern, wirft die Serie Fragen über das Wohlbefinden, der Verantwortung, Teilhabe, Zugehörigkeit und des internationalen Rechts auf Asyl auf.
Vernissage am 19. August 2021 um 18 Uhr: Lesung und Apéro mit Darcy Alexandra, Driss El Hadj, Sarah Hildebrand, Esther Knappe und Gerhild Perl (arabisch, deutsch, französisch).