Dear2050: Entangled Forests
07/12/23 — 06/01/24
Galerie, 2. OG
Vernissage:
Do, 7/12/23, 12 Uhr
Kuration
Bettina Rohr und Caroline Glock
Wälder sind die artenreichsten Lebensräume der Erde. Sie bedecken ein Drittel der Landfläche dieses Planeten und sind Zuhause für mehr als drei Viertel aller Lebewesen an Land. Als riesiges Netzwerk von Verflechtungen zwischen Millionen von Lebensformen und als wichtiger Kohlenstoffspeicher leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zur Regulierung des globalen Klimas.
«Dear2050: Entangled Forests» zeigt künstlerische und wissenschaftliche Beiträge über Wälder in einem sich verändernden Klima. Sie führt von den letzten Urwäldern Europas in die Tiefen des Amazonas, erforscht Geisterwälder aus der Vergangenheit und spekuliert über autonome Bäume der Zukunft. Was erzählen Wälder über Leben und Tod, Vergänglichkeit und Erinnerung, Mitgefühl und Identität?
Die Gruppenausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Plant Ecology Research Lab (PERL) der EPFL in Lausanne. Die Forschungsgruppe untersucht die ökologischen Anpassungsprozesse von Pflanzen unter klimatischem Stress.
Ausstellende
Xiaoqun Wu (*1990) und Oliver Hischier (*1987) arbeiten als Designduo in Zürich. Xiaoqun Wu wurde in Shanghai geboren, Oliver Hischier wuchs in Brig auf. Als Bienvenue Studios erforscht und visualisiert das Duo Phänomene und Mythen der Natur und schafft so visuell erfahrbare Erzählungen.
Robert Ladislas Derr (*1970) ist ein bildender Künstler aus den USA. Sein Werk umfasst Performances, Interventionen, Videos, Fotografien und Multimedia-Installationen zu gesellschaftlich relevanten Themen. Die Beziehung zwischen seinem Körper und dessen Umwelt spielt in seinen Arbeiten oft eine zentrale Rolle.
Bart Ensing (*1960) aus den Niederlanden schafft Skulpturen und Installationen aus Holz. Seine künstlerische Arbeit versteht er als Suche nach Ausdrucksformen für seine Ideen. Seine Werke regen zum Staunen und Wundern über die Beziehungsnetze zwischen Menschen und ihrer Umwelt an.
Dor Feldfogel (*1992) lebt in Zürich und arbeitet als klassische Ölmalerin. Ihre Bilder fangen Stimmungen von Menschen, Tieren und Orten ein. Sie malt hauptsächlich im Freien und ihre Werke widerspiegeln die intimen Gefühle der Künstlerin für die Orte, an denen sie lebt und schafft.
Der Künstler und Kunsthistoriker Niklaus Manuel Güdel (*1988) ist im Jura zuhause. Seine Arbeiten drehen sich um das Erinnerungsvermögen von nichtmenschlichen Lebewesen. Sie hinterfragen unsere Beziehungen zu unserer Umwelt. Ein wichtiger Teil seiner Arbeit ist die mit seiner künstlerischen Kreation einhergehenden Forschung und deren Dokumentation.
Wolfgang Heuwinkel (*1938) ist durch seine Aquarellmalerei bekannt geworden. Er lebt in der Nähe von Köln in Deutschland. Für sein Schaffen nutzt er die natürlichen Eigenschaften des Fasermaterials Zellstoff, um selbständige organische Prozesse in Gang zu setzen. So greifen seine Arbeiten ökologische Zusammenhänge ästhetisch und gedanklich auf.
Aljohara Jeje (*1962) lebt aktuell in Saudi-Arabien. Ihre scharfen Beobachtungen hält die Künstlerin mit einem reflektierenden Blick fotografisch fest und legt dabei den Fokus auf die von ihren Bildern vermittelte Botschaft.
Sandra Köstler (*1978) lebt in Mannheim, Deutschland, und arbeitet als Künstlerin mit Fotografie, Video und Installationen. Ihre Werke erkunden die Beziehungen zwischen Mensch und Raum, insbesondere unsere Vorstellungen und Fiktionen von «Natur». Ausgangspunkt ihrer Arbeiten ist die intensive Aneignung eines konkreten Ortes. Oft gleicht ihre Praxis einem Rechercheprozess, in dem sie persönliche Wahrnehmungen, audiovisuelles Material sowie kulturelles und ökologisches Wissen zusammenträgt.
Marie-Anne Lerjen ist Spazierkünstlerin und lebt in der Schweiz. Sie hat sich dem gehenden Experimentieren verschrieben. In ihrer Arbeit geht sie der Frage nach, wie die Wahrnehmung von Orten durch die Art, wie man zusammen spaziert, verstärken kann. Sie untersucht mit ihrer Praxis soziale und interaktive Aspekte des Spazierens.
Die Schweizer Künstlerin und Illustratorin Eva Lippert (*1975) ist fasziniert von Farb-, Form- und Materialkompositionen. Ihre Werke lassen die Grenzen zwischen Kunst, Handwerk und Design verfliessen. Sie haben aktuelle Ereignisse und persönliche Erlebnisse der Künstlerin zum Thema.
Karolina Majewska (*1987) lebt und arbeitet in Warschau, Polen. Sie arbeitet mit Malerei, Fotografie, Bildhauerei und Keramik. Ein wichtiges Thema ihrer Arbeiten sind die Objektivierung und Unterdrückung des menschlichen Körpers in sozialen, kulturellen und politischen Strukturen.
Tat-Dat Nguyen (*1972) lebt derzeit in Wien. Seine Werke vereinen Einflüsse aus Volkskunst, Grafik, abstraktem Expressionismus und Surrealismus. Themen wie Migration, Identität, Erinnerung, Sagen und religiöse Erzählungen spielen darin eine wichtige Rolle.
Maja Renn (*1990) lebt in Zürich und ist bildende Künstlerin mit einem Fokus auf Performance-Kunst. Sie verwebt Bewegung, Zeichnung, Video und Poesie zu visuellen und räumlichen Erzählungen, die spielerisch Grenzen unterstreichen, verschieben und auslöschen. Mit einer Praxis des kollektiven, verkörperten Träumens entwirft sie utopische Modelle für ein symbiotisches Zusammenleben zwischen verschiedenen Lebensformen.
Julia Edith Rigby (*1990) arbeitet als experimentelle Klangkünstlerin, Komponistin, Filmemacherin und Bildhauerin in Kalifornien. Ihre Arbeiten beleuchten die komplexen Beziehungen zwischen Lebewesen, Landschaften und natürlichen Prozessen. Sie arbeitet mit gefundenen Materialien, um Wahrnehmung, Klang und das Zusammenspiel zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Prozessen zu erforschen.
Rasa Smite (*1969) und Raitis Smits (*1966) arbeiten sowohl als bildende Künstler:innen als auch als Wissenschaftler:innen an der Schnittstelle zwischen Kunst, Wissenschaft und immersiver Technologie in Riga, Lettland und Karlsruhe, Deutschland. Gemeinsam schaffen sie visionäre, vernetzte und immersive Kunstwerke, die komplexe Prozesse sicht- und erlebbar machen.
Aldebarán Solares (*1987) ist ein Fotograf aus Mexiko. Seine Arbeiten sind geprägt vom Spiel mit der Zeit und davon, wie sich sowohl Fotos als auch Erinnerung und Wahrnehmungen verändern können.
Stefania Urist (*1998) ist Künstlerin aus den USA. Ihre Arbeiten erforschen die Beziehung zwischen Menschen und ihrer Umwelt. Durch Installationen, Skulpturen und Arbeiten auf Papier thematisiert sie die Auswirkungen des Menschen auf die Erde. Die Werke regen an, zu hinterfragen, welche unserer Systeme Pflanzen, Land und Wasser übernutzen.
Der polnische Künstler und Designer Krzysztof Wronski (*1988) lebt und arbeitet in Kopenhagen. In seinen Projekten beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein für kollektive Herausforderungen. Seine Projekte reagieren auf menschliche Verhaltens- und Denkweisen, wie unendliches Wachstum als Zeichen von Erfolg, kurzfristiges Denken oder Greenwashing.
Hannah Grüningers (*1993) künstlerische Arbeit und lyrische Texte handeln oft vom unauffälligen Feinheiten. Scheinbar unbedeutende Ereignisse und Gruppierungen aus Dingen und lebendigen Wesen werden mit persönlichen Erinnerungen verwoben und setzen gedankliche Verknüpfungen in Gang. Dabei begibt sie sich auf die Suche nach Sinnbildern für jene Dinge, die es in ihrer ursprünglichen Form vielleicht gar nicht gibt.